Am zweiten Juniwochenende war es soweit. Nach den ausgefallenen Regatten in Bamberg (spärliches Meldeergebnis) und Regensburg (starkes Hochwasser) konnten wir (die zweite Schiene, die Kinder und die Studentengruppe) an unserer ersten Regatta 2024 teilnehmen und unseren Trainingsstand testen.

Regatta LobensteinMit einem großen Hänger und einem Opel Zafira fuhren wir von Freitag auf Sonntag nach Bad Lobenstein. Allein die letzten zwei Kilometer zur sehr schön gelegenen Regattastrecke auf Deutschlands größtem Stausee (Bleilochstausee) waren abenteuerlich, eng, steil und mit Schlaglöchern versehen. Nachdem wir erfolgreich Zelte, Pavillon und Boote aufgebaut haben und die Münchner ihren Bootshänger samt Boote fast im Stausee versenkten, machten wir uns daran zwei Stunden lang Nudeln zu kochen. Ein kleiner Gaskocher ist halt nicht viel für ein paar Liter kaltes Wasser. Das EM-Auftaktspiel ließen wir links liegen, aber hier gab es eh keinen Mobilfunknetzempfang. Die gute alte analoge Interaktion musste Abhilfe verschaffen.
Nach einer kurzen Nacht und einem langen Schauer am Samstagvormittag kam pünktlich zum ersten Rennen bei etwa 13°C die Sonne raus. Die 1000m standen auf dem Plan. Im ersten Rennen für Erlangen schlug sich hier Helene im Einer achtbar mit einem vierten Platz. Kurz darauf checkte Maximilian in knapp unter 5 min auf einem starken zweiten Platz ein. Felix musste etwas länger auf seinen ersten Einsatz warten. Am Nachmittag war es dann soweit und er schaffte einen guten dritten Platz in seinem LGW Einerrennen. Dann schlug die Stunde von Erik. Er schaffte in seinem Einerrennen einen starken ersten Platz mit der schnellsten Zeit seiner Leistungsgruppe. Zusammen mit Jonas schaffte er später einen guten dritten Platz im Zweier. Bei den Studenten gelang Miriam und Xenia im leichten Zweier ein souveräner Start-Ziel Sieg mit einigen Längen Vorsprung. Die Belohnung in Form eines Metallbechers (statt Medaille) wartete am Siegersteg. Die Männer hatten hingegen keine Chance auf einen Sieg. Im Zweier mussten sich Oliver und Paul den starken Münchnern geschlagen geben und im Männervierer blieb ein besseres Ergebnis ebenfalls verwehrt, da uns ein anderes Boot auf Pauls Steuerbordskull fuhr. Abends fand traditionell das Sprintrennen (350m) statt. Hier war etliches geboten. Sogar einige Bundesliga-Achter starteten und sorgten für ein Spektakel. Wir stellten einen Männervierer, der sich knapp der starken Konkurrenz aus Wurzen, Radebeul und München geschlagen geben musste. Nun war der erste Regattatag beendet und unsere hauseigene Küche verköstigte uns mit lecker Tortellini und Tomatensoße. Der Sonnenuntergang am Stausee bot währenddessen einen ganz eigenen Charme.
Mehr oder minder frisch ausgeruht folgten am Sonntag die nächsten Rennen über diesmal nur 500m. Hier bewies Maximilian seine Sprintstärke und zog seinen Gegnern davon und fuhr seinen persönlich ersten Sieg ein. Am Siegersteg konnte er die vielmals angepriesene Schiefermedaille einsammeln. Das gibt es laut Regattasprecher so nur in Bad Lobenstein. Später war auch Felix nochmal an der Reihe. Nach einem guten Start konnte er sein Vortagesergebnis wiederholen und checkte als Dritter ein. Erik und Jonas starteten ebenfalls im Einer und kamen als dritter und vierter im selben Lauf ins Ziel. Im Zweier erkämpften sie sich wiederum einen ordentlichen dritten Platz wie am Vortag. Die Studenten kämpften ebenfalls mit und schafften zwei zweite Plätze im Männerzweier (Magnus und Julian), sowie im Mixedzweier (Xenia und Paul). Beide Boote mussten sich im Schlussspurt nur im wenige Zehntel geschlagen geben. Der Männervierer hatte durch einen gezogenen Krebs Pech und vergab somit einen möglichen Sieg, bewies aber wie am Vortag Moral und holte auf den letzten Metern wieder gut auf. Mit einer beherzten Einräumaktion verluden wir zügig alle Sachen auf dem Hänger und im Auto, sodass noch genug Zeit war, um unsere Premiensieger Erik, Maximilian und Miriam zu taufen. Leider war der Steg nicht so schwimmfest, sodass alle etwas untergingen.
Ansonsten bleibt noch die hervorragende Organisation des veranstaltenden Ruderclubs aus Bad Lobenstein zu erwähnen. Mit einer Mitgliederzahl von 45 wuppten sie diese Regatta mit etwa 570 Aktiven aus 42 Vereinen. Besonders hervorzuheben war der Grill und das Kaffee- und Kuchenbuffet. Hier überzeugten die Bad Lobensteiner mit guter und günstiger Auswahl und großen Portionen auf ganzer Linie.
Die Heimfahrt verlief ereignislos, da die Rückbänkler gezeichnet der Strapazen der letzten beiden Tage durchschliefen.