Silbermedaille bei den Europäischen Hochschulmeisterschaften für den FAU/RVE - Doppelvierer mit Ruth Hotop, Lisa Bugert, Luisa Mathern und Vera Brockherde.
Vom 15.-28.07. finden in diesem Jahr die European University Games (EUG) in Coimbra, Portugal statt. Die Studentinnen Larissa Bugert, Luisa Mathern, Vera Brockherde und Ruth Hotop aus dem Frauendoppelvierer traten auf der Regattastrecke Montemor-o-Velho gegen starke Konkurrenz anderer europäischen Hochschulen im 2000m-Rennen an.
Der Aufenthalt in Coimbra begann am 14. Juli. Zuerst mussten unsere Mädels zum Akkreditierungscenter, um sich offiziell zu registrieren und allen notwendigen Papierkram, der mit so einer Veranstaltung einhergeht, abzuarbeiten. Im Rahmen der Anmeldung erfuhren sie nach und nach, dass die portugiesische Lässigkeit nicht ganz mit einem so großen Multisportevent mit mehreren tausend beteiligten Athleten und Helfern konform geht. Es ging zunächst drunter und drüber. Shuttlebusse fuhren unzuverlässig und Unterkünfte waren unklar, allerdings ließen sich sowohl die vier RVElerinnen als auch alle anderen angereisten Athleten davon nicht aus der Ruhe bringen und genossen erst einmal die portugiesische Sonne und das reichhaltige Essen. Gegen Abend war zumindest die Unterkunft und der Transport dorthin sichergestellt, sodass die Ruderinnen nach diesem anstrengenden Reisetag beruhigt ins Bett im bereitgestellten Studentenwohnheim fallen konnten.
Der nächste Tag war als Trainingstag geplant und so machten sich die RVElerinnen nach dem Frühstück auf den Weg zur Regattastrecke. Da leider die Shuttelbusse immernoch in portugiesischer Manier fuhren – oder auch nicht fuhren – wichen die Mädels auf den Zug aus, was zur Folge hatte, dass die 2km vom Bahnhof zur Ruderstrecke zu Fuß bewältigt werden mussten. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch, denn so ein Spaziergang ist ein gutes Aufwärmprogramm und man lernt ein bisschen was von der Gegend kennen. Zum Glück war das Boot wohlbehalten die 2300km von Deutschland bis Portugal gereist und lag nun schon an der Regattastrecke bereit. Nach einer ersten Trainingseinheit und dem Kennenlernen der Regattabahn stieg die Vorfreude und Anspannung auf den anstehenden Wettkampf. Am Abend stand die Eröffnungsfeier der EUG auf dem Programm. Diese fand im Innenhof der Universität Coimbra statt. Jede Uni bekam ein Schild mit ihrem Namen und eine nach der anderen lief dann feierlich im Innenhof ein. Es folgten Reden von Politikern und Sportbeauftragten und den Abschluss bildete eine Lichtshow.
Der folgende Tag, Montag, war ein Ruhetag, was den Ruderinnen ganz recht kam, um erneut zu versuchen mit der etwas entspannteren und unübersichtlicheren portugiesischen Art der Organisation von Gemeinschaftsverpflegung und Transport zurecht zu kommen.
Am Dienstag stand das Bahnverteilungsrennen auf dem Programm. Wer hier die vordersten Plätze erreicht, der sichert sich eine gute Startbahn für das Finale. Voller Enthusiasmus stiegen die RVElerinnen ins Rennen gegen die Schweiz, die Niederlande und drei Unis aus Großbritannien ein und versuchten sich durch einen aggressiven Rennangang gleich gut im Feld zu positionieren. Dies gelang sehr gut auf den ersten 500m. Auf den folgenden 1000m schoben sich einige Boote der anderen Unis nach vorne, aber mit einem erstklassigen Endspurt konnten die Mädels auf den letzten 500m noch Platz zwei erkämpfen. Ein guter Einstieg in die Wettkämpfe auf der EUG.
Mittwoch war Finaltag. Einige Teammitglieder machte die Aufregung vor dem wichtigsten Rennen der Rudersaison auf internationale Bühne stark zu schaffen, während andere Teammitglieder noch mit dem Trimmen der Boote und der eigenständigen Organisation von Verpflegung beschäftigt waren.
Am Nachmittag war es endlich Zeit für das Showdown. Die Renntaktik wurde modifiziert und so sollte nun auf den mittleren 1000m der Strecke mit mehr Kraft gerudert werden, damit auf den letzten 500m nicht noch andere Boote überholte werden müssten. Genau so wurde es von den RVElerinnen auch umgesetzt. Gleich auf den ersten 300m setzten sie sich an die Spitze des Feldes und verteidigten die Führung souverän über die nächsten 1200m. Dann brachen die finalen 500m an und die Reading University aus Großbritannien begann einen unvorhergesehenen, überragenden Endspurt, mit dem sie ihr Boot langsam aber stetig nach vorne schob. Es war zwar ärgerlich die Führung abzugeben, aber unsere Mädels hatten alle Kraft in den ersten Streckenteil gelegt und fuhren so auf Rang zwei vor der Cambridge University ins Ziel. Es folgten die Uni Zürich, die Delft Universität der Niederlande und die University London.
Trotz kleinem Wehmutstropfen waren die RVElerinnen bei der Siegerehrung über die auf dieser großen Regatta erruderte Silbermedaille sehr zufrieden und freuten sich sichtlich über dieses tolle Ergebnis. Gemeinsam mit den anderen ebenfalls sehr erfolgreichen ADH-Ruderern machten sie die Boote wieder reisefertig. Abends ging es ans eigene Kofferpacken und am Donnerstagmorgen wurde mit vielen schönen Eindrücken im Kopf die Rückreise angetreten.
Besonderer Dank gilt dem Förderverein für Hochschulsport der FAU ohne diesen die Teilnahme an der EUG für den Frauendoppelvierer nicht möglich gewesen wäre.
Der RVE gratuliert herzlichst zu diesem sagenhaften Erfolg.
siehe auch
Bericht der Erlanger Nachrichten (nordbayern.de)
Bericht auf der Homepage des Deutschen Ruderverbands e.V.