Am ersten Tag ging es früh morgens vom Verein aus los nach Guxhagen, wo wir mit unseren zwei Gig-Booten Evi und Passau auf Wasser gingen.
Noch nicht an die Strömung und die herabhängenden Ästen gewöhnt, erlitten wir einen kurzzeitigen Flaggenverlust. Wir konnten sie aber durch kräftiges Gegenrudern schnell wieder einfangen und anschließend in Kassel anlegen. Dort lernten wir gleich am ersten Abend die lokalen Volksfest-Traditionen kennen. Zusammen mit den Kasseler Studierenden ging es in mit bunten Lichterketten geschmückten Booten zur Eröffnung der „Zissel“, dem großen nordhessischen Heimat- und Wasserfest entlang des Auedamms. Von Ruderbooten über Kajaks bis hin zu Motorbooten konnten alle möglichen beleuchteten Gefährte auf der Fulda gesichtet und mit dem traditionellen Spruch „Fullewasser, Fullewasser, Hoi Hoi Hoi“ gegrüßt werden. Highlight war dann das Hissen des „Zisselhärings“. Zusammen mit der Kasseler Studierendengruppe haben wir den Abend oder eher die Nacht noch schön am Steg ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen gab es noch eine kurze Trainingseinheit im Achter zusammen mit den Studierenden aus Kassel. Zwei von uns, ohne Riemenerfahrung, hatten das Glück die noch müden Rudernden vom Motorboot aus mit den Trainern zu beobachten. Danach ging es gleich weiter auf die nächste Etappe. „Die Schleuse ist wieder das Tor zur Welt, für Kassel bedeutet sie mehr Geld“ war das Motto der diesjährigen Zissel. Für uns bedeutete die pünktlich für unsere Wanderfahrt wieder eingeweihte Stadtschleuse vor allem den ersten Schleusenschnaps. Bei schönem Wetter ging es auf der Fulda also über knapp 30 km mit drei weiteren Schleusen bis nach Hann. Münden.
„Wo Werra und Fulda sich küssen, sie ihre Namen büßen müssen“. Also ging es am Sonntag für uns von der Dreiflüssestadt Hann. Münden nun auf der Weser weiter. Bei etwas wechselhafterem, kühlerem Wetter waren die Badepausen diesmal kürzer und die deutlich stärkere Strömung half uns schon bald Bad Karlshafen zu erreichen. Die letzte dreiviertel Stunde mussten wir leider in strömendem Regen rudern. Immerhin konnten wir noch vor dem Gewitter anlegen. Tropfend nass, änderten wir spontan die Pläne und übernachteten schon bei der nächsten Station, dem Ruderverein Holzminden, anstatt im Zelt auf dem Campingplatz. Nach der warmen Dusche und gemeinsamen Kochen war die Stimmung wieder super für einen gemeinsamen Spieleabend.
Durch Sturm und strömenden Regen sind wir am nächsten Tag in Rekordzeit die knapp 40 km der nächsten Etappe gerudert - so lautet die offizielle Version des Tages. Eventuell haben wir aber angesichts der Wetterlage einen entspannten Pausentag eingelegt und es uns in der Therme bei Pommes und Sauna gut gehen lassen.
Tags darauf ging es, nachdem Einige schon früher abreisen mussten, mit nur einem Gig-Boot und halbtägig wechselndem Landdienst weiter auf der Weser. Nach dem Pausentag mussten wir uns erstmal wieder eingrooven und es gab unter Zuschauerdruck von Land einen kleineren Zwischenfall mit Dollenbruch. Nach über 50 km haben wir dann Hameln erreicht, wo wir wieder einen langen Abend gemeinsam im Ruderverein verbracht haben.
Am Donnerstag standen dann nur noch gut 20 km an, bis zu unserem Ziel beim Mindener Ruderverein bei Kilometer 202 auf der Weser. Bei Sonnenschein wurden nochmal die letzten Ruderbrote auf dem Wasser genossen, bevor dann die Rückfahrt nach Erlangen angetreten wurde.
Nach den sehr verregneten letzten Wochen hatten wir insgesamt doch ziemlich Glück mit dem Wetter und konnten die Wanderfahrt sehr genießen. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß beim Rudern und den gemeinsamen Abenden an Land.
Vielen Dank an alle für die schöne Zeit zusammen, vor allem an Josi und Svenja für die Organisation und Christian für's Hängerfahren!
Text: Milena Theis