Im Frühjahr war der Langstreckentest des Bayerischen Ruderverbandes der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen - schweren Herzens mussten wir die traditionsreiche Veranstaltung eine Woche vorher absagen. Corona hatte endgültig das Regiment übernommen.
Die flache Infektionskurve im Sommer nährte die Hoffnung, dass sich dies im Herbst nicht wiederholen würde. So war das Meldeergebnis dann auch sehr erfreulich - 160 Sportlerinnen und Sportler wollten die nahezu einzige Gelegenheit des Jahres nutzen, Wettkampfluft zu schnuppern und sich mit der Konkurrenz zu messen.
Am 15. Oktober hatte die 15-Tage-Inzidenz in Erlangen die Warnschwelle von 35 erreicht – die Verantwortlichen in BRV und RVE mussten sich die Frage nach der Durchführbarkeit stellen. Die kommenden Tage brachten etwas Entspannung und behördlicherseits keine neuen Einschränkungen. Also war man guten Mutes, bis Mitte der Woche die Corona-Kurve in ganz Bayern steil nach oben ging. Bei einer Krisenkonferenz per Video-Schaltung wurde intensiv diskutiert - trotz einiger Bauchschmerzen bei den Entscheidungsträgern fiel die Entscheidung letztlich einhellig zugunsten des Langstreckentests aus. Es lag allen am Herzen, den engagierten Leistungssportlerinnen und -sportlern aus Bayern zumindest diese Möglichkeit zum sportlichen Vergleich zu lassen.
Grünes Licht der Erlanger Ordnungsbehörde bestätigte diesen Entschluss. Das obligatorische Hygienekonzept wurde noch einmal verschärft und alles für die größtmögliche Sicherheit von Teilnehmern und Helfern unternommen. Die Innenräume wurden soweit wie möglich von der Nutzung ausgeschlossen, auch das Regattabüro in den Außenbereich verlegt und Maskenpflicht auf dem gesamten Veranstaltungsgelände angeordnet. Die Laufwege auf Treppen und in der Bootshalle waren gekennzeichnet, zudem wurden stündlich die neuralgischen Punkte desinfiziert. Am Bootssteg und auf dem gesamten Gelände sorgten die Aufsichtspersonen des RVE dafür, dass Abstandsregeln und Maskengebot eingehalten wurden.
Vor dem Hintergrund aller dieser Maßnahmen wurde es dann doch eine beinahe entspannte Veranstaltung. Aufgrund der kurzfristigen Abmeldungen mehrerer Vereine war das Starterfeld mit 113 Aktiven, die in 104 Einern und Zweiern über die 6000 bzw. 3000 Meter-Strecke gingen, deutlich verkleinert.
Mit dabei waren 10 jugendliche Starterinnen und Starter vom RVE, die zum Teil erste Wettkampferfahrungen sammeln durften und gute Leistungen ablieferten. Allen voran Simon Namer, der im Leichtgewicht der Jungen 14 Jahre als Schnellster in 15:11 Minuten überzeugte.
lb
Eindrücke vom Langstreckentest (Bildergalerie)